In Akquisedingen sind ja viele nicht ganz unerfahren … aber es gibt immer noch was dazuzulernen. Eine Kundin sprach mich hierzu an: Sie hatte schon einige Verkaufstrainings mitgemacht, in denen sie viel erfahren hatte – zumindest theoretisch. Doch hatte sie das Gefühl, die erhaltenen Tipps nicht in ihre Praxis umsetzen zu können, zu abstrakt und stereotyp klangen die Ratschläge.
Das Ziel meiner Kundin – einer Anbieterin erklärungsbedürftiger Dienstleistungen im Bereich des Rechnungswesens – war es, im telefonischen Erstkontakt Interesse für Ihre Leistungen zu wecken. Bislang hatte sie, zumal ihr Angebot stark auf Vertrauen basiert, im kalten Kontakt viel Ablehnung erfahren.
Wir entwarfen fünf Schritte für ein zielgerichtetes Vorgehen in ihrer Akquisition:
1. Im ersten Schritt wird die Zielsetzung genau definiert:
- Was genau soll mit der Kaltakquise erreicht werden?
- Wer ist Ihr Zielkunde?
- Was braucht dieser Zielkunde am dringendsten?
- Welche Dienstleistung aus Ihrem Portfolio unterstützt Ihren Zielkunden am besten?
- Siehe auch: Aber bitte mit Plan! Strategisch durchdacht in die Kundenakquise
2. Der zweite Schritt ist die Überprüfen der inneren Haltung:
- Wie stehen Sie zum Thema Verkauf?
- Was können Sie tun, um sich Lösungsanbieter zu definieren?
- Entwickeln Sie eine Strategie zum Umgang mit Einwänden und Ablehnung am Telefon.
- Siehe auch: Verkaufen ist leichter, wenn die innere Haltung stimmt!
3. Im dritten Schritt wird das Gespräch aufgebaut:
- Machen Sie sich davon frei, im ersten Gespräch gleich verkaufen zu müssen.
- Bauen Sie Kontakt und Vertrauen auf, hören Sie, wer Ihr Gesprächspartner ist und was ihn beschäftigt. Die W-Fragen (wie, was, wovon, wie oft, welche?) unterstützen Sie dabei.
- Formulieren Sie den Türöffner – mit welchem Einstieg wollen Sie Ihren Ansprechpartner interessieren?
- Stellen Sie Ihre Dienstleistung auf den Punkt vor, reden Sie nicht drumherum.
- Sie können sich Notizen machen oder Stichworte für Ihre Argumente, mit denen Sie Ihren Gesprächspartner gewinnen möchten.
- Überlegen Sie sich, wie sie das Gespräch weiterführen möchten: Welche thematisch passenden Beispiele könnten Sie anbringen?
- Siehe auch: 6 Fehler die Verkaufsgespräche garantiert sabotieren
4. Der vierte Schritt ist der Umgang mit dem Nein:
- Wie gehen Sie mit dem Nein um? Suchen Sie eigene Formulierungen, z.B.: „Habe ich sie richtig verstanden, Sie sind momentan nicht bereit unsere Dienstleistung …“ „Ein Nein ist völlig in Ordnung.
- Ist es für Sie interessant, wenn wir über unseren Newsletter in Verbindung bleiben?“ „Kommen Sie bei Veränderungen doch gerne auf uns zu.“ …
- Siehe auch: Umgang mit dem Nein
5. Im fünften Schritt nehmen Sie wieder Kontakt auf oder bleiben dran:
- Vereinbaren Sie einen Zeitpunkt für einen erneuten Kontakt.
- „Herr Schmidt, ich höre, das unsere Dienstleistung für sie im Moment noch nicht interessant ist. Sind in 2014 Veränderungen geplant?“ „Wie ist es, wenn ich mich in drei Monaten noch einmal bei Ihnen melde?“
- Siehe auch: Tipps für die Telefonakquise
Mit diesen fünf Schritten hatte meine Kundin ein ideales Gerüst zur Planung ihrer individuellen Telefonakquise. Vielleicht hilft es auch Ihnen, die einzelnen Aspekte für sich zu bearbeiten und damit für die Neukundengewinnung am Telefon immer ideal gewappnet zu sein.
Mein Praxistipp: Finden Sie individuelle Formulierungen und authentische Aussagen, die zu Ihnen und Ihrem Angebot passen – und mit denen Sie sich wohlfühlen und die Ihnen leicht über die Lippen gehen. Keine vorgefertigten Standardsätze, sondern Formulierungen auf Augenhöhe, mit denen Sie Ihren Gesprächspartner ernst nehmen und mit denen es ganz nebenbei auch leichter fällt, mal ein Nein zu akzeptieren.
Hier finden Sie zwei Artikel was bei der Kaltakquise erlaubt ist und worauf sie besonders achten sollten:
Kaltakquise per Post, Fax und E-Mail was ist erlaubt?
Telefonische Kaltakquise was ist erlaubt?
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Bild: pixabay
Sehr interessanter Beitrag !