Die Stimme wirkt! Tipps für die optimale Telefonstimme

Frau macht Telefonakquise

Die Stimme ist unser wichtigstes Instrument, wenn wir telefonieren. Was sonst tritt so in den Vordergrund, was sonst kann uns Türen öffnen, aber auch verschließen? Deswegen widmet sich dieser Beitrag ganz exklusiv der Stimme.

Dazu habe ich die Expertin für klangvolle Stimme und selbstsicheres Auftreten,Dr. Gerlinde Lamprecht , interviewt – sie ist Stimmtrainerin und -coach in Bamberg und weiß genau, wie man sein stimmliches Potenzial optimal entfaltet. Für uns hat sie ein paar unschlagbare Tipps für den Telefonakquise-Alltag parat, die wir schon beim nächsten Mal direkt umsetzen können.

 

Liebe Frau Lamprecht, was braucht eine gute Telefonstimme?

Eine gute Telefonstimme braucht das gleiche wie die Stimme ohne Telefon: einen guten Klang.
Was versteht man unter ‚gut‘?

Eine Stimme, die von den Kommunikationspartnern als ‚gut‘ bezeichnet wird, erfüllt in der Regel drei Kriterien:
1. Die Stimme klingt klar und kräftig.
2. Die Sprechweise ist deutlich.
3. Die Stimmlage ist die voll klingende mittlere Sprechstimmlage.
Eine gute Stimme wird also zunächst einmal am ‚Wohlklang‘ festgemacht. Sie klingt klar und angenehm, Gesprächspartner hören gerne zu.
Am Telefon ist dies sicherlich noch einmal wichtiger als in einem Live-Gespräch, da hier eben nur die Stimme wirken kann und unsere Persönlichkeit transportieren kann.

Und wie stimme ich mich auf ein Telefonat ein?

Vor allem, wenn ich z.B. morgens mit Telefonaten starte und vielleicht privat noch nicht so viel gesprochen habe, ist es von Vorteil die Stimme aufzuwärmen, sie sozusagen auf ‚Betriebstemperatur‘ zu bringen. Damit erreichen wir auch, dass die oben genannten Kriterien erfüllt werden können.
Das Wichtigste ist die sogenannte mittlere Sprechstimmlage. In dieser Lage schwingt die Stimme ohne Anstrengung und hat ihren vollen Klang. Wie man diese Lage findet?

Tönen, brummen Sie ein genussvolles ‚mmhhh‘, als würde die köstlichste Lieblingsspeise vor Ihnen stehen. Achten Sie dabei darauf, dass die Lippen locker aufeinander liegen und Sie viel Platz innen im Mund lassen. Daran schließen Sie ein ‚mijom, mijam, mijom‘ an und machen dazu weiche Kaubewegungen. Das bringt Ihre Stimme in eine entspannte, klangvolle Tonlage. Aus dieser Kaubewegung heraus können Sie schon mal Ihren ersten geplanten Satz am Telefon formulieren und auf den Klang der Stimme hören.
Bei der zweiten Übung geht es mehr: um die Deutlichkeit beim Sprechen. Auch wenn Sie eher zu schnell sprechen oder wenn noch die Aufregung bei einem wichtigen Telefonat dazu kommt. Es handelt sich um die klassische Übung mit dem Korken:
Halten Sie einen Flaschenkorken mit den Zähnen knapp am Rand des Korkens und sprechen Sie Ihre ersten vorbereiteten Sätze. Versuchen Sie deutlich zu sprechen, auch wenn das bei einigen Buchstaben nicht so ganz gelingen wird. Sprechen Sie den Satz dann nochmal ohne Korken und vergleichen Sie, wie es jetzt klingt, nachdem Sie die Übung gemacht haben.
Bevor Sie dann zum Hörer greifen, nehmen Sie eine offene Körperhaltung ein – der Zuhörer sieht es nicht, aber er hört es und Sie sind innerlich in einer energievolleren Position. Während dann die Verbindung hergestellt wird, achten Sie besonders auf das Ausatmen. Das verhindert, dass sich Spannung staut und die Stimme ebenso gestaut wird und ihren vollen Klang verliert.
Übrigens: Diese Übungen wirken auch supergut gegen Nervosität.

 

Wie schaffe ich es, dass meine Stimme sympathisch rüberkommt?

Was bedeutet eigentlich sympathisch? Es ist ein Wort aus dem Griechischen mit der Bedeutung: gleiche Empfindung haben, mitfühlen, mitleiden. Nun, unsere Zuhörer sollen sicherlich nicht mit uns ‚mitleiden‘, aber wir wollen, dass sie mit uns auf einer Wellenlänge sind. Das beinhalten auch die Bedeutungen, in denen wir ’sympathisch ‚verwenden: anziehend, gewinnend, Zutrauen, Neigung erweckend, angenehm, aufgrund innerer Verbundenheit gleich gestimmt.
Das ist es ja, was wir wollen: gut bei unserem Zuhörer ankommen, so dass er unser Angebot gerne in Anspruch nimmt. Wie erreiche ich das? Wie erreiche ich meine Zuhörer? Da sind wir wieder bei der Mittleren Sprechstimmlage – auch Wohlfühllage genannt. Wir als Sprecher fühlen uns damit wohl und die Zuhörer ebenfalls!
Nichts ist schlimmer, als wenn eine unangenehme, gepresste oder schrille Stimme vom Inhalt ablenkt. Oder anders gesagt: Sympathie oder Antipathie, Kompetenz oder Inkompetenz wirken über die Stimme. Meist geschieht das sehr unbewusst, weil die Stimme direkt über das limbische System im Gehirn die Emotionen des Menschen anspricht.
Hilfreich dabei ist eine freundliche innere Einstellung. Die wird Ihre Stimme dann auch transportieren. Wenn Sie sich vorstellen, dass sie ins Akquisetelefonat mit einem Gefühl von „jetzt muss ich da anrufen“ gehen, dann wird das auch in der Stimme mitschwingen. Also achten Sie auf die innere Grundeinstellung. Das beinhaltet dann auch die Begeisterung für Ihr Thema. Was wollen Sie vermitteln? Was liegt Ihnen besonders am Herzen? So wird Ihr Sprechen lebendig und erreicht gut Ihren Gesprächspartner.

Was tun, wenn mir die Stimme wegbleibt?

Mit den oben genannten Vorbereitung wird die Stimme nicht wegbleiben! In der Regel ist die Aufmerksamkeit beim Gesprächsinhalt und es wird klappen. Vielleicht kommt mal ein Kratzen in der Stimme – dann können Sie mit dem nächsten Zustimmenden ‚hmmm‘ die Stimme wieder herholen.
Was eher wegbleibt, ist die Schlagfertigkeit. Aber da hat bestimmt Frau Bodendieck gute Tipps für die Strategie Ihres Gesprächs.

Was sind Ihre Geheimtipps für Stimme und Co?

An dieser Stelle möchte ich eigentlich nur ‚Werbung‘ für die Stimme machen: Mehr Aufmerksamkeit für die Stimme jeden Tag! Die Stimme tritt ja meist erst dann in den Vordergrund, wenn etwas nicht mehr so wie gewünscht oder gewohnt funktioniert. Stattdessen achten Sie doch mehr darauf, wie Sie sie täglich einsetzen und in Schwung halten.
Also:

  1. Einsprechen – die oben genannten Übungen sind schon mal ein sehr guter Einstieg.
  2. Den Körper locker und beweglich halten – denn die Stimme ist sehr auf die Wachheit und die Unterstützung des ganzen Körpers angewiesen. Also den Körper dehnen und strecken, kleine Lockerungsübungen machen
    Am besten machen Sie ein Ritual daraus, z.B. am Morgen: Ich fahre den Computer hoch – das heißt gleichzeitig ich fahre mich und meine Stimme hoch.
  3. Ausreichend trinken – denn die Schleimhäute der Stimmbänder mögen es feucht.
  4. Gönnen Sie es sich, von einem Stimmcoach individuelle Tipps für die eigene Stimme zu holen!
    Dann kann anrufen wer mag – und Sie sind immer gut bei Stimme. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg und viel Freude mit Ihrer Stimme.

 

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Vielen Dank für die tollen Tipps Frau Dr. Lamprecht!

 

 

 

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Die Autorin: Christina Bodendieck berät und unterstützt Unternehmen und Selbstständige durch Akquise und Marketing-Strategien, Training und Coaching zu allen Akquise und Vertriebsthemen.  Sie gibt Workshops und hält Vorträge. Sie wollen mehr erfahren?

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Foto: Pixabay

Foto: Dr. Gerlinde Lamprecht

 

6 Gedanken zu „Die Stimme wirkt! Tipps für die optimale Telefonstimme

  1. Interessanter Artikel: Das mit dem „Einsprechen“ fand ich besonders spannend!
    Ich persönlich stehe immer gerne bei wichtigen oder schwierigen Telefonaten – man hat einfach mehr Luft und vermeidet so das ungewollte Gepresst-Klingen.

  2. Ich bin völlig einverstanden, dass eine gute Stimme am Telefon sehr wichtig ist, denn mit den Kunden kommuniziere ich nur per Telefon. Gut zu wissen, dass die Stimme auf die Wachheit und die Unterstützung des ganzen Körpers angewiesen ist. Ich werde auf die Körperhaltung bei Telefonaten mehr achten. Vielen Dank für die Tipps!

    1. Guten Tag Heike,
      danke für dein Feedback. Ich mache auch sehr gute Erfahrungen mit meiner Stimme, seitdem ich auf meine Körperhaltung beim Telefonieren achte. Weiterhin viel Spaß und Erfolg.

  3. Meine Schwester hat einen Job im Kundenservice angefangen und muss dort viel und oft am Telefon sprechen. Leider kommt sie bisher bei den Kunden nicht so überzeugend rüber, sodass sie über eine Stimmtherapie nachdenkt. Ich werde ihr raten, gerade morgens vor dem ersten Telefonat ihre Stimme mit tönen, brummen und einem genussvollen „mmhhh“ aufzuwärmen, um in die mittlere Sprechstimmlage zu kommen.

    1. Guten Tag Frau Andersen,
      danke für Ihren Kommentar. Sich morgens vor den ersten Kundentelefonaten einzustimmen, ist sicher eine gute Idee. Mir hat es immer geholfen, meinen Gesprächsleitfaden ein paar Mal laut zu lesen und mich dabei an mein letztes erfolgreiches Telefonat zu erinnern. Das hebt die Stimmung in jeder Hinsicht.
      Herzliche Grüße
      Christina Bodendieck

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