Haben Sie Ihre ganz besonderen Stärken, die Sie bei Ihrer eigenen Selbstmarketing-Strategie unterstützen, bereits gut im Fokus? Gut, dann legen Sie heute mit dem Thema „Verkaufen, ohne sich zu verkaufen“ los. Dies gilt besonders für diejenigen, denen Verkauf nicht sonderlich liegt – aus welchen Gründen auch immer.
Die Kundengewinnung ist für viele Selbstständige ein heikles Thema. Wie wir es leichter schaffen in 2021 durchzustarten und welche Strategie hilf die Umsätze zu steigern.
Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen! Geht Ihnen das auch manchmal so?
Ich kann mich noch gut an den Start meiner Selbstständigkeit vor über 19 Jahren erinnern. Ich stand vor einem Berg von Aufgaben, die für mich komplett neu waren und wusste teilweise gar nicht womit anfangen. Ziemlich schnell schlich sich das Gefühl von Überforderung ein, da ich nicht wusste, welcher Schritt, in welcher Reihenfolge mich am schnellsten an mein Ziel bringt.
Vor kurzem auf einer Veranstaltung sprach mich eine Teilnehmerin an, die ich aus sozialen Netzwerken gut kannte. Im nachfolgenden Gespräch sagte sie: „Gut sichtbar im Netz zu sein, genügt leider nicht um Kunden zu gewinnen.“
Eine interessante Aussage – ich wollte wissen, was sie genau damit meint.
Wie ist das eigentlich mit der Frage nach den Referenzen? Das fragte mich gerade eine Kundin, die vor einer Produktneueinführung stand. Schließlich fängt ja jeder mal klein an und hat zu Beginn wenig oder gar keine Referenzkunden vorzuweisen. Die Kundin wusste nicht, wie sie mit der Frage nach erledigten Aufträgen und Arbeitserfolgen umgehen sollte – diese Frage machte sie unsicher
Kunden sollen idealer Weise zu Ihnen kommen – um Ihre anziehende, im besten Fall magnetische Wirkung zu steigern, ist wichtig, zunächst nochmal einen Blick auf Ihre Ziel-, Wunsch- oder Idealkunden werfen.
Was also macht die Zusammenarbeit mit Ihnen aus? Welchen ganz besonderen Service, welche Zusatzleistung bieten Sie potenziellen Wunschkunden? Finden Sie ruhig eine individuelle Lösung – seien Sie anders als andere – seien sie Sie selbst! Ein Kunde, der Sie und Ihr Angebot noch nicht kennt, ist in seiner Entscheidung für Sie als bisher unbekannten Anbieter immer risikobehaftet. Der potenzielle Nutzen einer Beratung sollte daher größer sein als seine Investition. Aus diesem Grund ist es so wichtig, sich auf einen Bereich zu fokussieren – und nicht unbedingt die ganze Bandbreite des Möglichen im Portfolio zu haben.
Anlass für meine neue, vierteilige Serie war ein Gespräch mit einer Kundin, die mit ihrer Auftragslage und der Sichtbarkeit bei ihren Kunden unzufrieden war. Sie hatte verschiedenes ausprobiert und ganz unterschiedliche Kanäle bearbeitet – Anrufe, Anschreiben, Anzeigen, Besuchstermine etc. – aber nichts hatte den gewünschten, dauerhaften Erfolg gebracht. Wie war es möglich, ihr Selbstmarketing zu fördern und sie zu unterstützen, neue Kunden zu gewinnen und bestehende zu binden?
Interview mit Sabine Piarry Spezialistin für Seminarvermarktung
Was ist bei der Seminarvermarktung wichtig?
Um leicht und erfolgreich Seminare zu vermarkten benötigt man ein großes Kontaktenetzwerk bzw. starke Kooperationspartner, die uns beispielsweise im Newsletter empfehlen und somit unseren Kontakteradius um ein Vielfaches erweitern. Häufig wird dieser Aspekt – passende und viele Kontakte – unterschätzt und man glaubt, mit 500 Kontakten oder weniger seine Seminare auf Dauer zu füllen. Das funktioniert so leider nicht.
Brauchen, nein. Aber die Möglichkeiten, die sich durch Social Media ergeben sollten wir nutzen. Durch Social Media haben wir die Chance uns zu vernetzen unsere Inhalte zu multiplizieren und sie so ganz neuen Kreisen zugänglich zu machen. Der Nutzen kann also sehr groß sein, wenn man Social Media als Unternehmen oder Unternehmer strategisch aufbaut und die Netzwerke pflegt.
Die Art der Informationsbeschaffung hat sich völlig geändert. Früher waren Brief und Flyer wichtige Mittel der Akquise. Heute spielen diese fast keine Rolle mehr. Kunden suchen sich ihre Information im Internet oder in den sozialen Netzwerken. Sie suchen Empfehlungen zu Produkten, Dienstleistungen und Unternehmen.
Welche Plattformen sind wichtig?
Das hängt ganz klar von dem ab, was ich für Inhalte habe und welche Zielgruppe ich ansprechen möchte:
Als Basic für Unternehmer bezeichne ich immer Xing, als digitale Visitenkarte. Hier kann ich durch Veranstaltungen und andere Kontakte ein Business-Netzwerk aufbauen. Es bedarf aber guter Pflege und echtem Netzwerken.
Google+ ist natürlich das Netzwerk von Google. Die Relevanz der Suchmaschine ist nicht zu vernachlässigen. Wenn ich mit meinen Inhalten gefunden werden will, sollte ich dieses Netzwerk für mich und mein Unternehmen nutzen.
Bei Facebook stehen Links zu interessanten Artikeln, aber vor allem Fotos und Videos im Vordergrund. Die visuelle Komponente ist hier entscheidend und natürlich geht es hier etwas lockerer und ungezwungener zu.
Youtube sollte jeder stark nutzen, der Videos einsetzt. Gerade im Bereich der kurzen Erklärungsvideos, der Tutorials funktioniert das Netzwerk wunderbar. Hier ist nicht immer eine aufwendige Videoproduktion notwendig. Es gibt viele, die sogar mit Handyvideos sehr erfolgreich ihre Zielgruppe ansprechen.
Twitter ist natürlich schnell, informativ und kompakt, da nur 140 Zeichen zur Verfügung stehen. Wer also seine Inhalte auf diesem Weg transportieren will, kann hier sich zu bestimmten Themen sehr gut ein Netzwerk aufbauen.
Weiter Plattformen sind dann noch Instagram für Fotos, Pinterest für Fotos und Infografiken und noch viele mehr. Jeder sollte genau überlegen, welche Plattform für ihn wichtig ist.
Worauf sollten wir achten?
Social Media lebt vom Netzwerken. Es nützt keinem etwas, wenn einfach nur Inhalte geteilt werden. Ich brauche eine Community, die diese Inhalte weiter multipliziert. Social Media funktioniert nur, wenn ich mich beteilige und auch die Inhalte von anderen weitergebe.
Ich sollte mir Gedanken über die „Heimat“ meiner Inhalte machen. Oftmals macht es Sinn, auf der Website einen Blog einzurichten, wo ich meine Inhalte publiziere. Hierzu plane ich dann alle Aktivitäten in einem Redaktionsplan.
Wie bringe ich Struktur in meine Social Media Aktivitäten?
Bevor ich mit Social Media anfange, sollte sich jeder Gedanken machen, was will er damit erreichen. Also sollten vorab ganz klar, Ziel, Zielgruppe, Inhalte, Kanäle und Vorgehensweise in einer Strategie festgelegt werden.
Vielleicht macht es am Beginn Sinn, erst einmal nur 1 oder 2 Netzwerke aufzubauen. So kann ich mir auch ein Bild machen, wie Social Media funktioniert und was für mich funktioniert und was ich lieber bleiben lassen sollte.
Der bereits angesprochene Blog sollte gut überlegt sein und vor allem regelmäßig neue Inhalte für die Kunden zur Verfügung stellen. Durch den Redaktionsplan kann ich diese Regelmäßigkeit unterstützen und mache mir schon frühzeitig Gedanken über die Themen, die meine Kunden interessieren.
Ein Blick in die Zukunft: Welche Trends zeichnen sich ab?
Social Media geht nicht mehr weg. Die Netzwerke werden sich verschieben, neue tauchen auf und einige werden miteinander verschmelzen.
Leider wird in so manchen Netzwerken immer mehr das Thema Werbung wichtig. Die Betreiber erwarten, dass sich Unternehmen die Sichtbarkeit ihrer Inhalte etwas kosten lassen. Hiervon sollte sich Unternehmer aber nicht zu sehr beeindrucken lassen. Viel wichtiger ist, sich um die eigenen Inhalte zu kümmern und diese so spannend und interessant zu gestalten, dass das Netzwerk diese gern weiter teilt.
5 Tipps
Erst Geben, dann Nehmen!
Überlegen Sie ganz genau, was Sie ihrem Netzwerk an Inhalten zur Verfügung stellen können.
Liken, Plussen, Teilen Sie Beiträge von anderen, die zu Ihrem Thema passen.
Beteiligen Sie sich!
Überlegen Sie genau, was Sie Teilen!
Das Internet und Netzwerke vergessen nicht. Überlegen Sie sich, wofür Sie wahrgenommen werden wollen
„Posten Sie nur das, was Sie auch laut vor dem Rathaus äußern würden!“
Nehmen Sie sich Zeit für Strategie und einen Plan!
Ausprobieren und üben ist immer gut, um die Dinge zu verstehen. Wer aber wirklich etwas erreichen will, sollte strategisch an Social Media herangehen.
Zeigen Sie Persönlichkeit!
Social Media heißt „Social“, es geht hier um Menschen. Zeigen Sie, wer Sie sind, was Sie interessiert. Bringen Sie sich mit ein.Es interessiert niemanden, wenn Sie im Pressemitteilungsstil Informationen posten. Es geht um Geschichten, spannende Themen und interessante Inhalte.
Der Ton macht die Musik!
In den Netzwerken ist es immer das geschriebene Wort. Durch Emotionen wie Ärger, Euphorie und Streit kann es dazu kommen, dass man so manchen Inhalt falsch versteht. Bevor Sie also auf etwas antworten, überlegen Sie lieber noch einmal, bevor Sie vielleicht Diskussionen anstoßen, die Sie nicht wollen.
Silke Loers Beraterin für Social Media und Vertrieb
Liebe Silke, vielen Dank für Deine Tipps und Erfahrungen.
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Die Autorin: Christina Bodendieck berät und unterstützt Unternehmen und Selbstständige durch Akquise und Marketing-Strategien, Training und Coaching zu allen Akquise und Vertriebsthemen.
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